Fin de siècle
Hintergrund
Das Orchester Divertimento Viennese präsentiert Kompositionen aus genau dieser Zeit des Aufbruchs. Als Solistin tritt die Star-Sopranistin Camilla Nylund in Erscheinung. Gemeinsam interpretieren sie Werke von Erich Wolfgang Korngold, Alexander von Zemlinsky, Arnold Schönberg und Gustav Mahler.
Schönbergs Notturno und Zemlinskys Vertonung von Eichendorffs Waldgespräch atmen den Geist der Spätromantik. Beide Jugend-Werke erlebten ihre Uraufführung 1896 in einem Konzert des Musikalischen Vereins Polyhymnia mit Schönberg als „ebenso feurig wie falsch spielendem Cellisten“ (Zitat Zemlinsky).
Korngolds frühe Werke kann man als Juwelen des österreichischen Jugendstils in der Musik bezeichnen. Seine Wurzeln hat der in Brünn geborene Komponist im 19. Jahrhundert, aber er spinnt den Faden weiter, immer feiner, mit seiner emphatischen und weit ausschwingenden Melodik und seiner unverwechselbaren rhythmischen und harmonischen Raffinesse.
Gustav Mahlers 4. Sinfonie wird aufgrund der klassischen viersätzigen Anlage, der etwas kleineren Orchester-Besetzung und einer generell sehr klaren und transparenten Tonsprache als seine „klassizistische“ Sinfonie bezeichnet. Er selbst hatte eigentlich nur eine „symphonische Humoreske“ schreiben wollen. Inspiriert ist das Werk vom bereits früher komponierten Lied Das himmlische Leben aus „Des Knaben Wunderhorn“, das nun den 4. Satz bildet.
Mahler bezeichnet seine Symphonie als „Mischung aus Schelmerei und tiefstem Mystizismus“, die vordergründige Heiterkeit ist hintersinnig und hat immer einen doppelten Boden. Die Musik weist schon auf den Beginn einer neuen Epoche hin, ist durchzogen von Brüchen und Verzerrungen. Heiteres und Abgründiges stehen unmittelbar nebeneinander. Zuletzt geht es um Abschied und den Übergang vom irdischen zum „himmlischen Leben“.
Programm
Werke von:
Erich Wolfgang Korngold, Arnold Schönberg, Alexander von Zemlinsky und Gustav Mahler